Paula ist meine Neufundländerhündin mit viel Humor und der Gabe, schnell Freundschaften zu schließen.
Immer wieder kommt es bei Spaziergängen zu schönen und komischen Erlebnissen, die ich aufschreibe.
Irgendwann kommen unsere Erlebnisse als Buch heraus:
Paulas Tagebuch Perlen
Im Moment befindet sich das Buch Paulas Tagebuch Perlen im Lektorat bei meiner großartigen Autoren/Lektorenkollegin Ilka Sommer.
Es wird aber voraussichtlich noch 2020 erscheinen.
Paula und ich im Winter:
(C) Sandra Karin Foltin
Es gibt ja den Witz:
Treffen sich zwei Schneeflocken im Himmel.
Fragt die eine : "Wo willst du denn hin?"
"Ins Münsterland."
"Was willst du denn da?"
"Panik verbreiten!"
So ganz falsch ist das nicht! Sobald der erste Schnee fällt, und sei es auch nur die ein oder andere Flocke, sind hier Brennstoffe ausverkauft, werden Schneeschüppen gestohlen (echt wahr!), und wird Streusalz gehamstert. (nicht verwendet, es könnte ja noch schlimmer kommen!)
Dann gibt es noch das leidige Thema des Autofahrens...
Dick mit Schal, Mütze und Handschuhen vermummte Personen sitzen in ihren Fahrzeugen, um die wenigen Kilometer zur Arbeit zu fahren. Immer dabei sind heißer Tee, Wolldecken und (da bin ich
fast sicher) ein Polarüberlebens-Set. Natürlich kann man nur noch im Schneckentempo fahren, es könnte ja jederzeit ein Blizzard losbrechen und das Münsterland in eine Eiswüste verwandeln.
Ich bin da etwas entspannter, sowohl was Winterkleidung angeht, als auch beim Autofahren.
Paula ist ein Neufundländer, also ist Schnee das richtige Wetter. Kalt ist cool! Mit dem Fell friert man nicht so leicht, und Wasser kann auch nicht zu kalt sein...
Beim Spazierengang trafen wir eine junge Frau, die weinte und schimpfte. Ich konnte sie nicht verstehen, sie sprach kein Deutsch. Für mich klang es wie polnisch.
Paula und ich warfen uns einen Blick zu, und sofort war klar... der Frau muss geholfen werden!
"Kann ich Ihnen helfen?", fragte ich beherzt. (Ich spreche nicht so gerne fremde Leute an)
Sie antwortete heftig, leider in der mir unverständlichen Sprache. Aber da sie wild gestikulierte, sah ich auf den kleinen, zugefrorenen See.
Dort paddelte in einiger Entfernung ein kleiner Mischling im eingebrochenen Eis.
Ohne nachzudenken machte ich ein paar Schritte auf den See...und krachte natürlich sofort ein. Knöcheltief stand ich im eiskalten Wasser.
Paula sah mich vorwurfsvoll an und schüttelte den Kopf. Es war völlig klar, was sie mir sagen wollte: "Wozu hast du mich?"
Dann maschierte sie los... So ein Neufundländer wiegt, na ja, sagen wie mal 57 kg. ( Paula ist da schlank) Natürlich hielt das Eis sie auch nicht, sie brach ein.
Ein Schreckenslaut enfuhr mir.
Paula sah zurück und verdrehte die Augen.
Wie ein Eisbrecher bahnte sie sich ihren Weg. Als sie den kleinen Hund erreichte, schnappte sie zu.
Frauchen kreischte auf! Sie hörte erst auf, als Paula den Mischling sanft am Ufer absetzte.
Unendlich erleichtert küsste sie erst Paula und dann mich. Sie schnappte sich ihren Liebling, und verschwand.
Paula sah auf meine nassen Schuhe, mahnte mich zur Eile, schnell zum Auto! Aber sie hatte diesen nachsichtigen Blick, den auch junge Mütter haben, wenn ihre Kleinen Blödsinn gemacht haben... Hmmmm